Kategorien: Customer Experience, Marke, Brand Activation, Point of Sale Alles Meta oder Verse? Das Metaverse und sein Potenzial für Marken

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Alles Meta oder Verse? Das Metaverse und sein Potenzial für Marken

Wir alle haben es inzwischen bestimmt schon mehrfach gehört: Metaverse. Aber was ist dieses Metaverse überhaupt? Das ist doch so ein 3D-Spiel im Internet. Aber von Kunstauktionen und NFTs im Metaverse habe ich auch schon was gehört. Also: Was kann dieses Metaverse eigentlich? Was hat Mark Zuckerberg damit zu tun? Und warum sollte mich das als Unternehmer:in überhaupt interessieren? 

Wer bei Metaverse an Virtual Reality (VR) Erfahrungen denkt, liegt gar nicht mal so falsch. Tatsächlich sehen viele Metaversen aus wie Online-VR-Games. Aber da ist noch mehr. Vielleicht haben Sie schon mal davon gehört: Konzerte, Kunstaustellungen, Auktionen, Gaming oder auch Socializing im Metaverse. All das findet nicht irgendwo im Internet statt. Denn im Metaverse gibt’s digitale Grundstücke und Gebäude. Und die gehören echten Menschen. Was vielleicht erstmal etwas abgedreht klingt, will die nächste Evolutionsstufe des Internets sein. Hier verschmelzen langsam die Grenzen zwischen analoger und digitaler Welt. Denn mit Metaversen können wir per VR in das Internet hinein oder – andersherum gesehen – holen das Internet mit Augmented Reality (AR) in die analoge Welt.

 

Inhaltsverzeichnis

 

Was ist dieses Metaverse? 

Metaverse setzt sich zusammen aus „Meta“ und „verse“. Es bedeutet also so viel wie zwischen/nach/über dem Universum. Das klingt nach einer ganz schön großen Sache. Und das könnte es auch werden. Denn viele sehen das Metaverse nicht nur als Evolution des Internets, sondern der Welt, wie wir sie kennen.  

Das Metaverse könnte definiert werden als eine digitale Benutzererfahrung, die  

  • immersiv, 
  • interaktiv und 
  • nahtlos verbunden ist.

Wer ganz korrekt sein will, muss also zumindest im Moment noch von einem Metaverse und nicht von dem Metaverse sprechen. Denn aktuelle Metaversen sind zwar immersiv und interaktiv, aber noch nicht nahtlos miteinander verbunden. Das ist in etwa so, als bräuchten wir für jede Interseite einen eigenen Browser. 

Und was hat jetzt Mark Zuckerberg damit zu tun? 

In Zusammenhang mit dem Begriff Metaverse fällt auch häufig der Name Mark Zuckerberg und der seines Unternehmens Meta. Kein Wunder, denn Zuckerberg scheint schon lange überzeugt vom Metaverse als Zukunftsmodell. So überzeugt, dass Meta, damals noch Facebook, 2014 für mehrere Milliarden Euro den VR-Headset-Hersteller Oculus gekauft hat. 2021 wurde mit der Umbenennung von Facebook in Meta auch klar, wohin die Reise für das Unternehmen gehen soll. 

Inzwischen hat meta mit Horizon Worlds sein eigenes Metaverse auf die Beine gestellt, was jüngst auch seinen Weg nach Europa gefunden hat. In der bunten Welt von Zuckerberg kann zusammengearbeitet, gespielt, sich unterhalten und geshoppt werden. Zumindest sofern man die entsprechende proprietäre Hardware gekauft hat.

Wie sieht das aus, so ein Metaverse? 

Weil es nicht das eine Metaverse gibt, kann man hier keine allgemeine Antwort geben. Die meisten Metaversen sehen aber so ähnlich aus wie Online-Spiele. In solchen 3D-Welten können zwar auch Spiele gespielt werden, aber es geht noch viel mehr. Grundstücke können gekauft, bebaut und vermietet werden. So können Orte für kulturelle Events, das Feierabendgetränk der Wahl oder das nächste Quartalsmeeting erschaffen werden. Richtig immersiv wird das natürlich nur mit dem richtigen Equipment. VR-Brille aufgesetzt, Avatar erstellt und los geht’s.  

Andersherum geht es übrigens genauso. Künstler:innen können ihre Streetart beispielsweise so erschaffen, dass sie per AR-App auf dem Smartphone erweitert werden kann. Das eröffnet nicht nur für die Kunstszene spannende Möglichkeiten, unsere analoge Realität mit digitalen Inhalten anzureichern.

wie kann ich das Metaverse für mein Unternehmen und meine Marke nutzen? 

Prognosen zeigen, dass eine ganze Menge Nutzer:innen zukünftig im Metaverse jeden Tag mehrere Stunden verbringen wird – wie es auch schon beim heutigen Internet der Fall ist. Wer mit seiner Marke relevant bleiben will, sollte sich also überlegen, ob seine Zielgruppe zukünftig auch im Metaverse unterwegs sein könnte, um dementsprechende Touchpoints zu bieten. Große Player und Luxusmarken wie Samsung, Wendy’s und Gucci machen es vor: indem sie ihren Kund:innen neue Möglichkeiten bieten, mit dem Unternehmen, der Marke und den Produkten zu interagieren. Und nicht nur das. Denn neben digitalen Produkten – z. B. selbst designten Sneakern für den Metaverse-Avatar – besteht die Möglichkeit, physische Produkte im Metaverse zu verkaufen. Hier ist die Modeindustrie schon verhältnismäßig weit vorn. Denn in virtuellen Stores lassen sich Kleidungsstücke in 3D begutachten, sodass sich Nutzer:innen einen besseren Eindruck der Produkte machen können als das auf klassischen 2D-Internetseiten möglich ist. Digital und analog lassen sich hier also sehr gut miteinander verbinden, indem Nutzer:innen per AR und mit personalisierten Empfehlungen durch die Stores geleitet werden. Oder indem ein physisches Oberteil nur für diejenigen bestellbar ist, die das digitale Gegenstück in Form eines NFT besitzen.

Was sind NFTs und was haben sie mit dem Metaverse zu tun?

Non-Fungible Tokens, sogenannte NFTs, sind einmalige, unteilbare und kryptografisch eindeutige Datensätze. Sie beurkunden den Besitz von oder den Zugang zu digitalen oder analogen Gegenständen. NFTs sind Teil einer Blockchain und daher relativ fälschungs- und manipulationssicher. Denn Blockchains, also Ketten von Datensätzen, enthalten pro Einheit nicht nur Daten (z. B. Information über den Besitz eines Grundstücks im Metaverse), sondern auch einen mit Verschlüsselungs-Algorithmen erzeugten Hashwert. Weil jeder Block auch den Hashwert des vorigen Blocks enthält, kann Manipulation einzelner Blöcke relativ einfach entdeckt und verhindert werden. Denn Blockchains sind dezentral – Duplikate einer Datensatzkette liegen also auf verschiedenen Servern. Und werden deaktiviert, wenn Manipulationen an einer Version einer Blockchain erkannt werden. Die Information über das Eigentum bleibt unbeschadet. 

Und wenn ich online gar keine physischen Produkte verkaufen möchte?

Auch dann wird in Zukunft ein Markenauftritt im Metaverse sinnvoll sein. Denn Sie kreieren damit einen Point of Sale, an dem Ihre Marke interaktiv erlebbar wird. Die amerikanische Fast-Food-Kette Wendy’s hat das mit ihrem Wendyverse vorgemacht. Damit bringt sie ihr Restaurant in jedes Wohnzimmer. In der 3D-Nachbildung der Wendy’s-Filiale können Nutzer:innen gemeinsam spielen oder auch mal hinter den Tresen spazieren. Außerdem gibt’s dort die Möglichkeit, Gutscheine für die physischen Filialen zu erhalten. So schafft es Wendy’s nicht nur, dass sich Fans noch mehr mit der Marke beschäftigen, sondern sorgt auch dafür, dass aus dem virtuellen Touchpoint echter Umsatz in der physischen Welt entsteht.

Aber das ist noch lange nicht das Limit. Denn längst wird AR z. B. in der Medizin eingesetzt, um bei komplizierten Operationen noch präziser zu arbeiten. Und von industriellen Fertigungsstraßen werden digitale Abbilder geschaffen, mit denen Umstrukturierungen getestet und Roboter trainiert werden können. Das eröffnet viele weitere Geschäftsfelder. Und ist erst der Anfang. Denn es werden sich – wie damals beim schon bekannten Internet – garantiert noch weitere (technische) Möglichkeiten ergeben, wenn die ersten Gehversuche im Metaverse zu echtem Fortschritt geführt haben. 

Welches ist das beste Metaverse?

Welches das beste Metaverse ist, kommt darauf an, was Sie damit tun möchten. Denn jedes Metaverse hat eine etwas andere Ausrichtung. Ob arbeiten, Gaming, Socializing oder sonstige Events. Hier müssen User:innen sich ausprobieren. Und Unternehmen müssen das Metaverse finden, in dem sich ihre Zielgruppe bewegt. 

Vier sehr bekannte Metaversen sind: 

  • Decentraland: Ein dezentrales Metaverse mit einer freien digitalen Welt, die erkundet werden kann und die viele Spiele bietet. Hier fand die erste Metaverse-Fashionweek statt. Momentan ist die Zahl täglich aktiver User:innen aber eher gering. 
  • The Sandbox: Wird in der Grafik häufig mit Minecraft verglichen. Auch große Namen wie Snoop Dogg, Play Boy und Adidas sind hier vertreten. 
  • Horizon Worlds: Das Metaverse von Mark Zuckerbergs Meta. Auf Basis der Nutzungszahlen scheint es recht beliebt zu sein. Auch einige Unternehmen wie z. B. Wendy’s sind hier vertreten. 
  • Roblox: Eine beliebte Online-Spiele-Plattform mit einigen Metaverse-Eigenschaften. Mit mehreren Millionen täglich aktiven Nutzer:innen und einer eigenen digitalen Währung. Hier sind auch Global Player wie Samsung unterwegs. 

Die eigene Marke im Metaverse – alles ganz einfach? 

Metaversen haben wirklich viel Potenzial, unser Leben zu verändern. Sei es für das kollaborative Arbeiten, im Kultur- oder Konsum-Bereich. Dementsprechend groß ist auch das Potenzial für Sie, Ihrer Marke mit dem Metaverse Vorsprünge zu verschaffen. Aber ganz einfach ist das nicht. Denn im Metaverse ist häufig Besitz im Spiel – und leider teilweise auch Diebstahl und andere Kriminalität. Solche negativen Erfahrungen gilt es natürlich, zu vermeiden und von der Marke fernzuhalten. Ein erster Schritt, das zu schaffen, ist die Auswahl des richtigen Metaversums. Da es noch keine nahtlose Erfahrung gibt, müssen Sie sich aktuell für eine Metaverse-Plattform entscheiden. Und dabei die für Sie passende Schnittmenge finden, um möglichst viele Menschen mit Ihrer Marke zu erreichen: Wo sind meine Zielgruppen aktuell schon unterwegs? Wo werden sie zukünftig wahrscheinlich sein? Welches Metaverse bietet mir am meisten Raum, meine Touchpoints zu gestalten? Und wo kann ich meinen Nutzern eine möglichst sichere und positive Erfahrung mit einem niedrigschwelligen Einstieg bieten? Das sind nur einige der Fragen, die Sie sich vorher unbedingt stellen sollten, um das richtige Metaverse für Ihren Marken-Auftritt auszusuchen.

Fazit 

Metaversen bieten total viele Möglichkeiten in fast allen Lebensbereichen. Und damit auch Potenziale für Ihre Marke, Touchpoints zu generieren und neue Zielgruppen zu erreichen. Im Moment ist das Ganze aber noch immer am Anfang. Es gibt verschiedene Metaversen zum Ausprobieren, die Nutzer:innen wirklich Spaß machen und in denen schon hohe Umsätze erzielt werden. Aber bis es Metaversen für den Alltag gibt, wird es wohl noch etwas dauern. 

Genug Zeit also, den eigenen digitalen Auftritt auf Vordermann zu bringen, um startklar fürs Metaverse zu sein. Denn nur so können Sie die Möglichkeiten eines Metaversums für Ihr Unternehmen und Ihre Marke voll ausschöpfen und die Power dieser Evolutionsstufe des Internets auch auf die Straße bringen, Zielgruppen erreichen und Leads generieren. Dafür braucht es nicht nur eine starke technische Anbindung an das Internet, sondern eine schon vorhandene Kund:innenbasis im Digitalen. Ansonsten laufen Sie Ihrer Zielgruppe davon. Also nehmen Sie sie mit und kümmern Sie sich heute um Ihren digitalen Auftritt, um bestmöglich auf Kommendes vorbereitet zu sein. 

 

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