Kategorien: Employer Branding, HR Effektive Employer Branding Strategie: Modelle & Prozesse

Rotated
Effektive Employer Branding Strategie: Modelle & Prozesse

In der heutigen Arbeitswelt ist eine starke Arbeitgebermarke echt wichtig geworden. Denn eine gute Employer Branding Strategie hilft Unternehmen, die richtigen Leute zu finden und zu halten – und sich somit im eisernen „War for Talents“ durchzusetzen. Wie das funktioniert? In diesem Blogbeitrag erfährst du alles über Employer Branding Konzepte, Modelle und den Prozess, der dahintersteckt. 

 

Inhaltsverzeichnis 

 

Die Grundbausteine einer Employer Branding Strategie 

Eine erfolgreiche Employer Branding Strategie basiert auf mehreren Schlüsselkomponenten. Stellen wir uns einen Motor vor, dann ist eine authentische Unternehmenskultur das Herzstück, das ihn am Laufen hält. Sie bildet das Fundament, auf dem alle weiteren Maßnahmen aufbauen. Eine starke Kultur zeichnet sich durch gelebte Werte, offene Kommunikation und ein positives Arbeitsumfeld aus. Sie vermittelt Mitarbeitenden Orientierung und schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit innerhalb des Teams. 

Die Employer Value Proposition (EVP) ist ein weiterer essenzieller Baustein. Sie formuliert das einzigartige Werteversprechen eines Unternehmens an potenzielle und bestehende Mitarbeitende. Eine überzeugende EVP hebt die Alleinstellungsmerkmale des Arbeitgebers hervor und kommuniziert klar, warum sich Talente gerade für dieses Unternehmen entscheiden sollten. Dabei geht es nicht nur um materielle Vorteile, sondern auch um Aspekte wie Karrieremöglichkeiten, Work-Life-Balance oder gesellschaftliches Engagement – den Kern ein jedes Employer Branding Konzepts.  

Eine präzise Zielgruppendefinition ist für eine effektive Employer Branding Strategie ebenfalls wichtig. Unternehmen müssen genau verstehen, welche Talente sie ansprechen möchten und welche Bedürfnisse und Erwartungen diese haben, um die Strategie zielgerichtet umzusetzen. Dies ermöglicht eine maßgeschneiderte Ansprache und erhöht die Chancen, die richtigen Kandidaten zu gewinnen. Dabei sollten sowohl externe Bewerber als auch interne Mitarbeiter berücksichtigt werden. 

Konsistente Kommunikation über alle Kanäle hinweg ist ein weiterer Schlüssel zum Erfolg. Die Botschaften des Employer Branding sollten unbedingt einheitlich sein, egal auf welchem Kanal. Das stärkt die Glaubwürdigkeit der Arbeitgebermarke und schafft Vertrauen bei potenziellen Bewerbern. Leere Versprechen werden meistens recht schnell durchschaut. 

Nicht zuletzt spielen Maßnahmen zur langfristigen Mitarbeiterbindung eine entscheidende Rolle. Employer Branding endet nicht mit der erfolgreichen Rekrutierung, sondern muss kontinuierlich gepflegt werden. Programme zur Personalentwicklung, regelmäßiges Feedback und Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung tragen dazu bei, dass Mitarbeiter langfristig zufrieden und engagiert bleiben – und dem Unternehmen erhalten. 

In diesem Zusammenhang ist auch das Internal Branding nicht zu vernachlässigen. Es geht darum, die Werte und die Kultur des Unternehmens nicht nur nach außen zu kommunizieren, sondern vor allem intern zu leben und zu stärken. Leadership spielt hierbei eine zentrale Rolle: Führungskräfte müssen das Unternehmensleitbild vorleben und als Vorbilder agieren. Sie prägen das Arbeitsklima und sorgen dafür, dass die gelebten Werte mit den Unternehmenszielen übereinstimmen. So schaffen Leadership und Leitbild eine authentische Identität, die Mitarbeitende motiviert und langfristig ans Unternehmen bindet. 

 

Wie läuft ein Employer Branding Prozess ab?  

Der Employer Branding Prozess beginnt mit der Analyse. Intern gilt es, die bestehende Unternehmenskultur kritisch zu betrachten. Wie zufrieden sind die Mitarbeiter tatsächlich? Welche Werte werden im Alltag gelebt? Wie hoch ist die Fluktuation und was sind die Gründe dafür? Diese Fragen lassen sich durch anonyme Mitarbeiterbefragungen, Auswertung von Austrittsgesprächen und Analyse interner Kennzahlen beantworten. Extern geht es in einem Employer Branding Prozess darum, die Wahrnehmung des Unternehmens als Arbeitgeber am Markt zu erfassen. Wie wird das Unternehmen von potenziellen Bewerbern gesehen? Wie schneidet es im Vergleich zu Wettbewerbern ab? Hier können Methoden wie Social Media Monitoring, die Analyse von Arbeitgeberbewertungsportalen oder gezielte Marktforschungsstudien wertvolle Erkenntnisse liefern. 

Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen werden konkrete, messbare Ziele im Prozess für das Employer Branding definiert. Diese können quantitativ (z.B. Steigerung der Bewerberzahlen um 20%) oder qualitativ (z.B. Verbesserung der Arbeitgeberreputation in bestimmten Zielgruppen) sein. 

In der Phase der Strategieentwicklung wird festgelegt, wie die gesteckten Ziele erreicht werden sollen. Hier geht es um die Ausarbeitung der EVP, die Festlegung von Kommunikationskanälen und die Entwicklung von Kernbotschaften. Auch die Ressourcenplanung – sowohl finanziell als auch personell – ist Teil dieser Phase. 

In der Umsetzungsphase werden die geplanten Maßnahmen realisiert. Dabei ist es wichtig, alle relevanten Stakeholder einzubinden. HR, Marketing, Führungskräfte und Mitarbeiter sollten als Botschafter der Arbeitgebermarke fungieren. 

Die abschließende Kontroll- und Optimierungsphase im Prozess des Employer Branding dient dazu, den Erfolg der Maßnahmen zu messen und notwendige Anpassungen vorzunehmen. Hier schließt sich der Kreis zum Beginn des Zyklus, da die gewonnenen Erkenntnisse in die nächste Analysephase einfließen. 

Schaubild Employer Branding Prozess

 

How to: Employer Branding Strategie entwickeln

Die Entwicklung einer effektiven Employer Branding Strategie braucht einen strukturierten Ansatz. Zunächst muss eine detaillierte Ist-Analyse der aktuellen Arbeitgebermarke durchgeführt werden. Das bedeutet, sowohl den äußeren Eindruck unter die Lupe zu nehmen als auch eine ehrliche Bestandsaufnahme der internen Stärken und Schwächen durchzuführen. 

Basierend auf dieser Analyse werden Ziele und Zielgruppen definiert. Die Ziele der Employer Branding Strategie sollten SMART sein: spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Bei der Zielgruppendefinition ist es entscheidend, tiefer als nur an der Oberfläche zu tauchen und detaillierte Personas zu entwickeln, die die Kernwerte, Antriebe und beruflichen Ambitionen der anvisierten Talente präzise erfassen. 

Die Erarbeitung der EVP ist ein bedeutsamer Schritt in der Strategieentwicklung. Sie muss authentisch sein und sich von Wettbewerbern abheben. Gleichzeitig sollte sie flexibel genug sein, um verschiedene Zielgruppen anzusprechen. Eine Faustregel: Eine gelungene EVP verbindet rationale Vorteile (wie Gehalt und Benefits) mit emotionalen Aspekten (wie Unternehmenskultur und Sinnhaftigkeit der Arbeit). 

Bei der Festlegung der Kommunikationskanäle gilt es, die Präferenzen der Zielgruppen zu berücksichtigen. Während jüngere Talente möglicherweise über Instagram oder TikTok erreicht werden, sind für erfahrene Fachkräfte vielleicht LinkedIn oder Fachportale relevanter. 

Der Maßnahmenplan sollte eine Mischung aus kurzfristigen, schnell umsetzbaren Aktionen und langfristigen, strategischen Initiativen enthalten. Wichtig ist auch, Meilensteine und Kontrollpunkte zu definieren, um den Fortschritt regelmäßig überprüfen zu können. 

Mehr über Employer Branding erfahren? Lade dir unsere Präsentation inklusive Checkliste herunter: 

Download: Employer-Branding-Präsentation

 

Employer Branding Modelle und Konzepte  

Es gibt verschiedene Employer Branding Modelle und Konzepte, die Unternehmen bei der Strategieentwicklung unterstützen können: 

  • Das Employer Brand Wheel beispielsweise visualisiert die verschiedenen Dimensionen der Arbeitgebermarke in Form eines Rades. Im Zentrum stehen die Kernwerte des Unternehmens, umgeben von Faktoren wie Arbeitsumfeld, Karrieremöglichkeiten und Unternehmenskultur. Dieses Modell hilft, alle relevanten Aspekte der Employer Branding Konzepte ganzheitlich zu betrachten und keine wichtigen Elemente zu vernachlässigen. 

Employer Branding Wheel Grafik

  • Das Employer Brand Experience Model fokussiert sich auf die verschiedenen Berührungspunkte zwischen Arbeitgeber und (potenziellen) Mitarbeitern. Es betrachtet den gesamten "Employee Lifecycle" von der ersten Wahrnehmung des Unternehmens über den Bewerbungsprozess bis hin zum Austritt und darüber hinaus. Dieses Modell ist besonders nützlich, um Konsistenz in der Arbeitgebermarke über alle Phasen hinweg sicherzustellen.

    Employer Branding Experience Model Grafik

 

  • Der Employer Branding Canvas bietet einen visuellen Rahmen zur Entwicklung und Darstellung der Employer Branding Strategie. Er umfasst Felder wie Zielgruppen, Wertversprechen, Kanäle und Ressourcen. Dieser Ansatz eignet sich gut für Workshops und kollaborative Strategieentwicklung.

    Employer Branding Canvas Grafik

 

Aufbau von Employer Branding 

Geduld und Konsistenz sind erfordert, denn: Der Aufbau eines starken Employer Brandings ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Eine zentrale Strategie ist die authentische Darstellung der Unternehmenskultur. Statt ein geschöntes Bild zu präsentieren, sollten Unternehmen ehrlich und authentisch kommunizieren, was sie ausmacht – einschließlich ihrer Herausforderungen und Entwicklungsbereiche. Diese Transparenz schafft Vertrauen und zieht Kandidaten an, die wirklich zum Unternehmen passen. Welche weiteren Strategien es gibt, um ein gutes Employer Branding zu entwickeln? 

-Konsistente Kommunikation über alle Touchpoints ist der rote Faden, der sich durch den Aufbau einer starken Arbeitgebermarke zieht. Von der Stellenanzeige über den Bewerbungsprozess bis hin zum Onboarding sollten Bewerber und neue Mitarbeiter eine einheitliche Erfahrung machen, die die Werte und das Versprechen der Arbeitgebermarke widerspiegelt.  

-Storytelling ist der Zauberstab in jeder Employer Branding Strategie. Durch persönliche Geschichten von Mitarbeitern wird die Arbeitgebermarke greifbar und emotional aufgeladen. Diese Geschichten können Karrierewege, spannende Projekte oder auch Erfahrungen mit der Unternehmenskultur beinhalten. Sie öffnen potenziellen Bewerbern ein Fenster zum Arbeitsalltag und zu den Werten des Unternehmens. 

-Aktives Reputationsmanagement ist in Zeiten von Arbeitgeberbewertungsportalen und sozialen Medien unerlässlich. Unternehmen sollten proaktiv auf Feedback reagieren, sowohl auf positives als auch negatives. Ein konstruktiver Umgang mit Kritik als weitere Strategie im Employer Branding kann die Glaubwürdigkeit sogar stärken und zeigt, dass das Unternehmen offen für Verbesserungen ist. 

 

Employer Branding in der digitalen Welt  

Die Digitalisierung hat das Employer Branding grundlegend verändert. Die Online-Präsenz eines Unternehmens ist oft der erste Kontaktpunkt für potenzielle neue Mitarbeiter. Ein professioneller, aber authentischer Auftritt in sozialen Medien, eine benutzerfreundliche und informative Karrierewebsite sowie aktive Präsenz auf relevanten Online-Plattformen können darüber entscheidend sein, ob eine Bewerbung tatsächlich abgeschickt wird. 

Der Einsatz von KI und Datenanalyse im Recruiting eröffnet neue Möglichkeiten für Strategien im Employer Branding. Chatbots können zum Beispiel den ersten Kontakt mit Interessenten personalisieren und beschleunigen. Wichtig ist dabei jedoch, Technologie als Unterstützung, nicht als Ersatz für persönliche Interaktion zu sehen. 

Soziale Medien spielen ebenfalls eine zentrale Rolle im modernen Employer Branding. Plattformen wie LinkedIn oder Instagram bieten die Möglichkeit, die Arbeitgebermarke lebendig und authentisch zu präsentieren. Dabei geht es nicht nur um die Verbreitung von relevantem Content, der dafür sorgen soll, dass potenzielle Bewerber das Unternehmen kennenlernen, sondern auch um den Aufbau einer Community und den aktiven Dialog mit möglichen Kandidaten. 

 

Kontrolle der Employer Branding Strategie  

Die kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Employer Branding Strategie ist entscheidend für den langfristigen Erfolg. Hierzu ist die Definition und regelmäßige Messung relevanter KPIs sehr wichtig.  

Zu den wichtigsten Metriken gehören Bewerberzahlen und -qualität, Mitarbeiterfluktuation, Employer Brand Awareness, Mitarbeiterzufriedenheit und -engagement sowie Social Media Engagement. Auch Feedback von Bewerbern, neuen Mitarbeitern und langjährigen Angestellten sollte in den Optimierungsprozess einfließen. 

 

Fazit

Eine effektive Employer Branding Strategie ist in der heutigen Arbeitswelt das A und O, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, die besten Talente zu gewinnen und zu binden. Der Erfolg einer Employer Branding Strategie hängt maßgeblich von ihrer Authentizität und Konsistenz ab. Unternehmen müssen ihr Werteversprechen nicht nur kommunizieren, sondern auch glaubwürdig leben.   

Letztendlich ist erfolgreiches Employer Branding eine Investition in die Zukunft des Unternehmens. Es schafft nicht nur Vorteile im Recruiting, sondern trägt auch zur Mitarbeiterzufriedenheit, Produktivität und letztlich zum Unternehmenserfolg bei. In einer Zeit, in der Talente zunehmend zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor werden, kann eine durchdachte und gut umgesetzte Strategie den entscheidenden Unterschied machen. 

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, was genau dir Employer Branding bringen kann, kontaktiere uns gerne unverbindlich für eine individuelle Beratung.  

 

Schreib uns gerne eine unverbindliche Anfrage