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Von Dennis Meding
Senior Inbound Marketing Manager
Ein- bis zweimal im Jahr veranstalten wir mit der Agentur ein BarCamp: Das #BeuteBarCamp. Eine Methode, abseits der bekannten Konferenz-Formate – und daher häufig auch als "Unkonferenz" bezeichnet. In diesem Beitrag möchten wir erklären, was diese Form des Events für uns ausmacht und warum wir im Laufe der Jahre große Fans davon geworden sind.
Einfach ausgedrückt lebt ein BarCamp komplett von seinen Teilnehmern, indem diese selbstständig Themen vorschlagen, Themen diskutieren und generell auch abseits der Themendiskussionen – auch Sessions genannt – miteinander netzwerken. Anders als eine Konferenz mit stringentem Vortrags-Programm steht bei einem BarCamp zu Beginn (wenn überhaupt) nur das generelle Oberthema fest. Beispielsweise "Content Strategy", "Kommunikation" oder "New Work". Welche Themen dann im Detail besprochen werden, entscheidet sich erst im Laufe des Vormittags.
Für gewöhnlich besteht ein BarCamp-Tag aus den folgenden Eckpfeilern, die je nach Veranstalter ergänzt und angepasst werden können:
Zu Beginn bekommt jeder Teilnehmer sein Namensschild. Für gewöhnlich enthält dieses den Namen, den Twitter-Kanal und häufig auch noch das Unternehmen des BarCampers. Warum besonders der Twittername seinen berechtigten Platz auf dem Namensschild hat, ergibt sich aus der ersten "Unregel" weiter unten.
Der erste wirkliche Berührungspunkt mit den anderen Teilnehmern: Das Frühstück. Lockere Gesprächsatmosphäre bei Kaffee und Schnittchen. Und allem voran: Das DU. Gespräche "per du" führen automatisch zu zwanglosen Gesprächseinstiegen und vor allem: zu Gesprächen auf Augenhöhe.
Nach dem Frühstück beginnt das eigentliche Herzstück des BarCamps: Der Veranstalter stellt sich vor und begrüßt die Teilnehmer. Danach stellen sich die Teilnehmer selbst vor. Gut bewährt hat sich dabei im Laufe der Zeit, dass sich jeder Teilnehmer selbst kurz vorstellt und dabei 3 Hashtags nutzt, die ihn an dem Tag für die anderen Teilnehmer charakterisieren. Dabei kommt es nicht darauf an, "echte Hashtags" zu benutzen, sondern gerne auch frei erfundene Kompositionen, die man für diesen Tag für sich selbst als sinnvoll erachtet. Nicht selten sind es Hashtags der Marke #MeinHerzSchlägtFürDasSauerland, #HundePersonal oder #IchKannNichtGlaubenDassIchHierBin.
Als nächstes folgt die Session-Planung. Also die Entscheidung darüber, über welche Themen den Tag über diskutiert wird. Dafür treten die Teilnehmer, die Lust auf eine "eigene Session haben", vor und präsentieren ihre jeweilige Idee, welche dann von den anderen Teilnehmern per Handzeichen bewertet wird. Die Ideen mit den meisten Handzeichen schaffen es auf den Session-Plan und werden Stundenplan-artig auf verschiedene Räume verteilt.
Wichtig bei der Session-Planung: Niemand muss Angst haben, im Stich gelassen zu werden oder alleine vor einer Gruppe zu präsentieren (wobei das nach Wunsch natürlich auch möglich ist). Eine solche Frontal-Präsentation ist genauso möglich wie die Bitte um eine generelle Diskussion bzw. einen Erfahrungsaustausch zu einem bestimmten Thema.
Sind die Themen klar und der Plan gemacht starten die ersten Sessions. Für gewöhnlich finden mehrere Sessions gleichzeitig statt, sodass Teilnehmer auch während der Sessions die Themen wechseln können bzw. sogar müssen, wenn sie an mehreren gleichzeitig stattfindenden Themen interessiert sind. Zwischen den Sessions am Vor- und Nachmittag findet dann ein gemeinsames Mittagessen statt; je nach BarCamp-Größe handelt es sich hierbei auch mal um ein aufgebautes Buffet, an welchem sich die BarCamper auch während den Sessions bedienen können, sodass sie ihren Zeitplan selbst bestimmen können.
Am Ende der Sessions gibt es noch eine letzte Abschlussrunde. Hier können Veranstalter und Teilnehmer Feedback geben, Impulse und Verbesserungsvorschläge für kommende BarCamps liefern und vielleicht sogar mit weiteren Themen noch den fließenden Übergang zum gemeinsamen Ausklang schaffen.
Der gemütliche Teil des Tages: Je nach Zeit und Location klingt der Nachmittag bzw. Abend in relaxter Atmosphäre aus. Oftmals ist genau dieser Ausklang der Zeitpunkt, an dem sich Netzwerk-technisch viele neue Gemeinsamkeiten ergeben.
Genauso wie sich im Laufe der Zeit die Hashtag-Methode für die persönliche Vorstellung bewährt hat, so haben sich Regeln entwickelt, die ein BarCamp und den Umgang miteinander auf einem gemeinsamen Level halten. Für unser #BeuteBarCamp lauten unsere "Unregeln" beispielsweise wie folgt:
Die "BarCamp Methode" ist genau die richtige Methode für Veranstalter und Teilnehmer, die Lust haben, in möglichst ungezwungener persönlicher Atmosphäre über topaktuelle Themen zu diskutieren. Themen, bei denen man sicher sein kann, dass sich die Teilnehmer dafür interessieren – schließlich haben sich diese selbst für diese Themen entschieden.