Kategorien: Marke, Corporate Brand Dachmarke und Dachmarkenstrategie: Definition, Beispiele und Nutzen

Rotated
Dachmarke und Dachmarkenstrategie: Definition, Beispiele und Nutzen

Wer mehrere Produkte, Services oder Submarken unter einem gemeinsamen Markendach vereinen will, der kommt an einer durchdachten Dachmarkenstrategie nicht vorbei. In diesem Beitrag erfährst du, was eine Dachmarke ausmacht, wie die Strategie funktioniert, welche Vorteile (und auch Nachteile) sie bietet – und wann sich der Einsatz lohnt. Mit dabei: anschauliche Beispiele und ein Leitfaden zur Umsetzung.

 

Das Wichtigste in Kürze:  

  • Eine Dachmarke ist der Absender, der für alles steht, was du anbietest.
  • Eine Dachmarkenstrategie schafft Klarheit, spart Ressourcen und stärkt das Image – kann aber auch Fluch sein, wenn’s mal knallt.
  • Besonders attraktiv ist eine Dachmarke für Unternehmen, die langfristig Markenwert aufbauen wollen, ein vielseitiges Portfolio haben oder regelmäßig neue Produkte auf den Markt bringen – also für alle, die Klarheit, Effizienz und Vertrauen über viele Touchpoints hinweg schaffen möchten.
 
Inhaltsverzeichnis

 

Was ist eine Dachmarke?

Klingt erstmal technisch, ist aber eigentlich ganz einfach: Die Dachmarke ist der große, leuchtende Name über allem. Sie ist die Klammer. Der rote Faden. Die Haltung, mit der du rausgehst – ganz egal, wie viele Produkte, Services oder Submarken du im Gepäck hast.

Als Definition könnte man auch festhalten: Eine Dachmarke ist das strategische Herzstück deiner Markenarchitektur. Sie vereint alles, was du tust, unter einem klaren Sinn- und Wertesystem. Und zwar so, dass Kunden, Mitarbeitende und Partner sofort verstehen, worum es geht.

Neben der ganzen Markenmagie hat sie auch einen sehr praktischen Nutzen: Sie spart Dir Geld, Zeit und – ganz wichtig: Nerven. Kein Marken-Wirrwarr mehr, sondern Klarheit in der Kommunikation, im Marketing, im Mindset. Das Beste: Sie bleibt konstant, auch wenn sich drumherum alles verändert.

Was macht die Dachmarke anders als andere Marken?

Markenform

           Kurz erklärt

Beispiel

Einzelmarke

Jedes Produkt eine eigene Story

Ariel, Pampers

Familienmarke

Eine Marke für eine Produktgruppe

Nivea (Creme, Deo)

Dachmarke

Eine Marke, alles drin

IKEA

Mehrmarkenstrategie

Jeder macht sein eigenes Ding nebeneinander

Procter & Gamble

 

Wie funktioniert eine Dachmarkenstrategie?


Auch liebevoll Branded House genannt, ist eine Dachmarkenstrategie Dein Masterplan, um alles unter einen Hut zu kriegen. Oder besser: unter ein Dach. Du setzt auf eine starke Marke, die für alles spricht, was du anbietest.

 

Zwei Wege, wie du Dein Dachmarkenkonzept angehen kannst:

  1. Von unten nach oben (Bottom-Up): Du hast ein starkes Produkt, das nach und nach zur Marke für alles wird. So wächst die Dachmarke ganz natürlich mit.
  2. Von oben nach unten (Top-Down): Du hast viele Einzelmarken, die du unter einer Dachmarke zusammenführst. Klingt nach Aufräumen? Ist es auch. Und es bringt Struktur, Fokus und Strahlkraft.


Ganz wichtig: Eine Dachmarke ist kein Design-Makeover. Sie ist ein Strategie-Booster. Dazu gehören eine klare Haltung, ein visuelles System, das zusammenhält – und ein Markenerlebnis, das wirklich zündet.


Wie zentrale Markenführung im B2B funktioniert? Das erfährst du hier: Markenführung im B2B


Die Vorteile und Nachteile der Dachmarkenstrategie auf einen Blick

Vorteile

  • Sichtbarkeit und Reichweite: Jedes neue Produkt oder jede Kampagne erhöht automatisch die Anzahl der Touchpoints – die Dachmarke wird sichtbarer und bleibt im Gedächtnis.
  • Vertrauensvorschuss für Innovationen: Neue Angebote müssen sich nicht erst beweisen – sie profitieren vom bestehenden Image und genießen einen schnelleren Vertrauensaufbau.
  • Flexibles Management bei Produktwechseln: Kurze Lebenszyklen? Kein Problem. Produkte können ausgetauscht werden, ohne dass die Marke an Strahlkraft verliert.
  • Effiziente Ressourcennutzung: Zentral gesteuerte Kommunikation und Synergien im Vertrieb sparen nicht nur Geld, sondern schaffen auch Klarheit.
  • Strahlkraft für das Gesamtportfolio: Eine starke Dachmarkenstrategie wertet das komplette Angebot auf – das Image trägt über Produktgrenzen hinweg.

Nachteile

  • Reputationsrisiko: Ein einzelner Fehltritt – ob Produktmangel oder Skandal – kann das Vertrauen in die gesamte Marke beschädigen.
  • Begrenzte Differenzierung: Produkte unter einem einheitlichen Markendach verlieren unter Umständen ihr eigenes Profil und Alleinstellungsmerkmal.
  • Anspruchsvolle Zielgruppenansprache: Verschiedene Zielgruppen unter einer Dachmarke anzusprechen, kann schnell zu Kommunikationskompromissen führen – weshalb eine gut durchdachte Dachmarkenstrategie von entscheidender Bedeutung ist.
  • Schwierige interne Akzeptanz: Mitarbeitende identifizieren sich oft stärker mit ihrer Produktmarke als mit der Gesamtmarke – das kann zu Identitätskonflikten führen.
  • Innovationen ohne Bühne: Besonders neue oder disruptive Produkte geraten unter der Dachmarke schneller ins kommunikative Abseits.

Die Dachmarkenstrategie ist weder Allheilmittel noch Irrweg – sie ist eine strategische Entscheidung, die zur Unternehmensrealität passen muss. Während die Vorteile bei homogenen Produktwelten und ähnlichen Zielgruppen überwiegen, können die Nachteile bei zu großer Diversität schnell zum Problem werden.

Der Schlüssel liegt in einer ehrlichen Analyse: Wer seine Grenzen kennt und das Dachmarkenkonzept entsprechend anpasst, kann die Synergien nutzen, ohne in die typischen Fallen zu tappen.

 

Dachmarke vs. alternative Markenstrategien

Du überlegst, ob ein Dachmarkenkonzept wirklich das Richtige ist? Dann hilft Dir ein Blick in die Toolbox der Markenarchitektur:

Strategie

So funktioniert’s

Ideal für …

Dachmarke

Eine starke Marke für alles

klar positionierte Unternehmen

Einzelmarke

Jede Marke erzählt ihre eigene Geschichte

unterschiedliche Zielgruppen

Familienmarke

Verwandte Produkte unter einem Markendach

Produktlinien mit gemeinsamer Logik

Mehrmarkenstrategie

Alles nebeneinander, ohne sichtbaren Zusammenhang

Großkonzerne mit maximaler Zielgruppenvielfalt


Entscheide Dich – aber strategisch:

  • Wie unterschiedlich sind Deine Zielgruppen und passt Dein Dachmarkenkonzept zu allen Segmenten?
  • Welche Synergien kannst du durch Deine Dachmarkenstrategie tatsächlich realisieren?
  • Wie stark ist Deine Dachmarke schon aufgeladen?


Sich an den großen Dachmarken ein Beispiel nehmen

IKEA


IKEA ist der Inbegriff einer gelebten Dachmarke und ein gutes Beispiel für eine solide Dachmarkenstrategie: ein Name, ein Look, eine Haltung – weltweit. Ob Billy, Malm oder Köttbullar – das Gefühl dahinter ist immer IKEA. Demokratisches Design trifft Preis-Leistung, trifft klare Ansage.

Siemens

Ob Energie, Medizintechnik oder Automatisierung: Siemens steht drauf – Vertrauen ist drin. Eine Dachmarke, die Branchen verbindet.


Allianz

Die Versicherung mit dem Vertrauensvorschuss als weiteres Beispiel einer erfolgreichen Dachmarke. Wer „Allianz“ sagt, denkt an Sicherheit – egal ob Auto, Leben oder Rechtsschutz. Eine Marke, ein Gefühl.

Dachmarkenstrategie im Marketing: So wird’s rund


Wer „Marke“ sagt, muss auch „Erlebnis“ meinen. Deine Marketingstrategie muss sich an der Dachmarke ausrichten – durchgängig, konsistent, lebendig.


Was du brauchst:

  1. Klare Kommunikationslinien – online wie offline.
  2. Visuelle Stringenz – ein Look für alles.
  3. Deinen Markenkern (Brand Identity entdecken)
  4. Zielgruppenfokus (opt. Mehr zur Positionierung)
  5. Erlebnis an jedem Touchpoint (opt. So geht Markenerlebnis)

Was hinter dem Begriff Brand Identity steckt, liest du im Artikel Brand Identity entdecken

Fazit: Wann lohnt sich eine Dachmarkenstrategie wirklich?



Ob du ein kleines Unternehmen mit großem Portfolio bist oder ein Traditionsunternehmen mit vielen Produktlinien: Eine Dachmarkenstrategie bringt dann richtig Power auf die Straße, wenn du langfristig Markenwert aufbauen willst – und bereit bist, an einem einheitlichen Markenauftritt zu feilen.

Sie macht Sinn, wenn du:

  • Deine Angebote unter einer starken Identität bündeln willst,
  • Synergien in Kommunikation, Marketing und Design nutzen möchtest,
  • und Dir Klarheit in der Markenführung wünschst – intern wie extern.

Kurz gesagt: Wenn du nach innen effizienter und nach außen konsistenter auftreten willst, ist eine durchdachte Dachmarkenstrategie ein Gamechanger.

Eine Dachmarke ist kein Selbstzweck. Sie ist der Unterschied zwischen „Wir haben viele Produkte“ und „Wir haben eine klare Identität“.
Sie macht aus einzelnen Angeboten eine erkennbare Haltung – und aus einem Unternehmen eine Marke, die etwas zu sagen hat. Wo Klarheit herrscht, entsteht Wirkung.

 

Schluss mit Markenchaos! Wir bringen Klarheit in Dein Portfolio und entwickeln eine Markenstrategie, die wirklich funktioniert.

Unverbindliche Beratung vereinbaren