Kategorien: Agenturleben, Human Resources, HR Berufs­einstieg: Wie der Sprung ins kalte Wasser aka die Arbeitswelt gelingt

Rotated
Berufseinstieg: Wie der Sprung ins kalte Wasser aka die Arbeitswelt gelingt

Den Moment, als ich die fertige Bachelorarbeit in den Fristenbriefkasten der Hochschule einwarf, werde ich niemals vergessen. Mit einem Mal fiel mir nicht nur ein Stein vom Herzen, sondern gefühlt eine ganze Steinlawine. Endlich ist das Bachelorstudium abgeschlossen – kaum zu fassen. Ein wichtiger Lebensabschnitt geht zu Ende und gleichzeitig startet ein neuer.

Doch wie soll es weitergehen? Keine leichte Entscheidung. Die Möglichkeiten sind unendlich. Vielleicht folgt der Master oder ein Auslandsaufenthalt – oder der Schritt in die Berufswelt? Auf eigenen Beinen stehen und ein regelmäßiges Einkommen erhalten. Beide Dinge klingen äußerst verlockend. Ebenso reizvoll ist es, endlich die ersten Sprossen der Karriereleiter zu erklimmen, die berühmt-berüchtigte Berufserfahrung zu sammeln und insgesamt mehr Verantwortung zu tragen. Die Entscheidung ist gefallen – der Schritt in die Berufswelt soll es sein.

Aber welche berufliche Tätigkeit kommt überhaupt infrage? Welcher Job passt eigentlich zu mir? Welcher Arbeitgeber ist der richtige für mich? Fragen über Fragen. Und mit den Fragen zum Berufseinstieg kommen auch schon erste Zweifel. Was, wenn mir der Job im Endeffekt keinen Spaß macht? Oder noch schlimmer: Was ist, wenn ich zeitnah gar keinen Job finde? Das kommt schließlich vor.

Höchstwahrscheinlich bin ich nicht die Einzige, die sich diese oder ähnliche Fragen stellt. Der Weg zum ersten Job ist eben auch mit einer gewissen Ungewissheit verbunden. Diese Unsicherheiten gilt es jedoch, aus dem Weg zu räumen. Daher teile ich im Folgenden einige Tipps, die mir bei meinem Berufseinstieg sehr geholfen haben. Also – lasset die Jobsuche beginnen.

 

Inhaltsverzeichnis

 

Der wichtigste Tipp für Berufseinsteiger:innen: Aktiv werden

Was wahrscheinlich am besten bei der Berufswahl hilft, sind persönliche Erfahrungen. Denn wer bereits vor dem Abschluss eine Vorstellung von seinem zukünftigen Job hat, hat es wesentlich einfacher, wenn es in die heiße Phase geht. Praktische Tätigkeiten wie Ferienjobs, Praktika und Werkstudententätigkeiten bieten eine gute Möglichkeit, die eigenen Stärken kennenzulernen und individuelle Interessen zu entdecken.

Unter Umständen sind die persönlichen Interessen bereits klar; welcher Beruf darauf aufbaut, jedoch nicht. Dann hilft nur eins: informieren. Jobportale bieten dafür eine gute Anlaufstelle, denn dort sind aktuelle Ausschreibungen gelistet und möglicherweise weitere interessante Jobs zu entdecken. Laut Statista nutzten 2019 rund 74% der Unternehmen Internet-Stellenbörsen für die Suche nach neuen Mitarbeitenden.

Ist der Berufseinstieg in der Region Südwestfalen beabsichtigt, könnten Suchende im Online-Portal karriere-suedwestfalen.de fündig werden. Insgesamt sind dort über 18.000 offene Stellen ausgeschrieben. Durch die Eingabe eines Suchworts wie „Marketing“ erscheinen alle Jobangebote von Unternehmen aus der Region, die unter den Bereich Marketing fallen. Mithilfe einiger Filtermöglichkeiten kann die Suche weiter eingegrenzt werden. Je intensiver die Recherche und je mehr Informationen über einzelne Unternehmen gesammelt werden, umso mehr Klarheit entsteht, welche Stellen infrage kommen und welche nicht.

Ebenso hilfreich ist es, sich mit anderen Personen auszutauschen. Möglicherweise kennt eine Person jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt …

Den Mutigen gehört die Welt – auch in Sachen Berufseinstieg

Einen Spruch, den viel mehr Menschen verinnerlichen sollten, ist: „Einfach mal machen!“. Denn was hat man eigentlich zu verlieren? Was kann passieren, wenn man es einfach riskiert, eine Bewerbung zu verschicken, selbst wenn das persönliche Profil nicht zu 100% auf die Stellenbeschreibung zutrifft? Höchstens, dass eine Absage im Postfach landet. Das war es dann aber auch schon.

Zugegeben – die zahlreichen Anforderungen in Stellenanzeigen können schon etwas verunsichernd wirken. Doch das sollte kein Grund zur Einschüchterung sein – selbst wenn die ein oder andere geforderte Qualifikation nicht vorhanden ist. Mal abgesehen von der einschlägigen mehrjährigen Berufserfahrung, die man als Berufseinsteiger:in auch nicht vorzuweisen hat.

Sicherlich gibt es für Absolvent:innen noch eine Menge zu lernen. Doch auch wenn man einige der geforderten Fähigkeiten noch nicht vollends beherrscht, kann man sich diese doch aneignen. Was dagegen wirklich wichtig ist, ist die Motivation zum Lernen, das Engagement, sich einzubringen und der Spaß an dem, was man tut – und natürlich der Glaube an sich selbst.

Daher lautet die Devise für die Jobsuche: mutig und selbstbewusst sein – und fleißig Bewerbungen schreiben. Wichtig hierbei ist, auf Klasse statt Masse zu setzen. Klar, kann es passieren, dass man als Berufseinsteiger:in rund 50 Bewerbungen schreibt, bis endlich eine Zusage ins Haus flattert.

Tatsächlich stehen die Chancen dafür jedoch besser, wenn bestimmte Stellen oder Unternehmen forciert werden. Bewerbungen, in die mehr Zeit und Sorgfalt fließt, sind schlichtweg qualitativ hochwertiger. Ebenfalls lassen sich Bewerbungsgespräche bei Unternehmen vermeiden, für die man insgeheim nicht arbeiten möchte.

Let’s talk about: Das Bewerbungsgespräch

Sobald die ersten Rückmeldungen – darunter Einladungen für Vorstellungsgespräche – hereinfliegen, steigt die Spannung. „Wie ticken die Gesprächspartner:innen wohl?“, „Sind sie freundlich?“, „Stellen sie vielleicht tückische Fragen?“ – der Grübelei sind keine Grenzen gesetzt. Doch es gibt keinen Grund zur Panik.

Die richtige Vorbereitung ist alles – und beruhigt. Denn über viel Wissen hinsichtlich des Unternehmens, der Stelle und der Arbeit zu verfügen, bringt (innere) Sicherheit. Ansonsten gilt: authentisch bleiben und nach bestem Wissen und Gewissen antworten. Mehr geht nicht. Jedes Vorstellungsgespräch bringt einen Lerneffekt mit sich – umsonst ist es also nie. Auch dann nicht, wenn die Zusage für die Stelle letztendlich ausbleibt.

Feel it: Das Bauchgefühl

An dieser Stelle kommt zudem etwas sehr Wichtiges ins Spiel: das Bauchgefühl. Keine Frage – die eigene Intuition kann auch daneben liegen. Diese Gefühle entstehen durch Erfahrungen oder menschliche Instinkte. Das Unterbewusstsein bedient sich an diesem emotionalen Erfahrungsgedächtnis und funktioniert wie ein Kompass, der auf das eigene Wohlbefinden gepolt ist.

In den meisten Fällen ist das Bauchgefühl also ein sehr zuverlässiger Partner. Es zeigt, ob sich der aktuelle Weg richtig anfühlt oder nicht – auch bei der Jobsuche. Ob die Werte und Arbeitsweise des Unternehmens zu den eigenen Vorstellungen passen. Ob die zukünftigen Aufgabengebiete dem entsprechen, was man sich wünscht.

Lass die Eindrücke der Bewerbungsgespräche wirken und reflektiere sie. Sicherlich lässt sich aus den Erkenntnissen kein „richtig“ oder „falsch“ ziehen. Es handelt sich mehr um ein Abwägen von „entweder“ und „oder“. Wie fühlt es sich an, den Berufseinstieg in diesem Unternehmen zu wagen? Klingen die zukünftigen Aufgabengebiete vielversprechend? Inwieweit passen die beruflichen Perspektiven und Rahmenbedingungen zu den eigenen Wünschen?

Wenn die harten Fakten nicht mit den persönlichen Vorstellungen übereinstimmen oder das Bauchgefühl überwiegend negativ ist, ist dieser Job möglicherweise nicht die beste Wahl. Nach dem Bewerbungsgespräch heißt es, erst einmal die Rückmeldung des Unternehmens abzuwarten.

Wenn es tatsächlich mit dem ersten Job geklappt hat

Und plötzlich ist er da – der Anruf des Unternehmens und mit ihm die Zusage für den Job. Nun gilt es, zu entscheiden: das Angebot annehmen oder ablehnen. Selbst wenn die gesammelten Eindrücke hauptsächlich positiv waren, kann die Entscheidung trotzdem schwierig sein, denn es ist schließlich ein sehr wichtiger Schritt.

Oft steht die Furcht vor dem Ungewissen ein Stück weit im Weg – und dass es der falsche Entschluss gewesen sein könnte. Allerdings bereut man meistens eher die Dinge, die man nicht getan hat.

Keine Frage, der Berufseinstieg kann ziemlich aufregend und mit einem gewissen Maß an Unsicherheit verbunden sein – das kann auch niemand ändern. Ist jedoch klar, wo die eigenen Interessen liegen und der eigene Weg hingehen soll, gewinnt man automatisch die verlorengeglaubte Sicherheit zurück. Wichtig ist nur, aktiv zu werden.

Den Sprung ins kühle Nass aka die Berufswelt einfach wagen

Ich habe den Sprung in die Berufswelt gewagt – zu meinem Glück. Auch wenn ich hinsichtlich meines ersten Jobs während des Studiums noch ziemlich ratlos war, habe ich heute die richtige Arbeitsstelle und das richtige Unternehmen für mich gefunden.

Bereits durch mein Praxissemester in der Uni und meine Werkstudentenstelle habe ich wertvolle Erfahrungen für meinen Berufseinstieg sammeln können. Nicht nur von der Arbeitserfahrung habe ich profitiert. Die Tätigkeiten zeigten mir außerdem, welche Erwartungen ich an meine erste richtige Arbeitsstelle stelle.

Durch meine Recherchen bin ich auf Unternehmen und Stellenanzeigen gestoßen, mit denen ich mich weitgehend identifizieren konnte. Am Ende habe ich es einfach riskiert und einige Bewerbungen verschickt – unter anderem an DES WAHNSINNS FETTE BEUTE.

Von Anfang an habe ich auf mein Bauchgefühl gehört und mich für das Unternehmen entschieden, welches mir das beste Gefühl vermittelt und mir die passenden beruflichen Aussichten geboten hat. Natürlich braucht es am Ende auch immer ein wenig Glück.

Wichtig ist, dass man sich von der ein oder anderen Absage nicht entmutigen lässt! Niemand mag negative Erfahrungen, aber im Endeffekt kann man daraus nur lernen und außerdem werden sie einen nicht an einem erfolgreichen Berufseinstieg und einer erfüllenden Karriere hindern.

Wahnsinnige Jobs