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Markenkommunikation verständlich erklärt: Definition & Umsetzung

In einer Zeit, in der Produkte austauschbar und Märkte gesättigt sind, wird Markenkommunikation zum strategischen Differenzierungsfaktor. Sie ist mehr als nur Werbung – sie ist der lebendige Ausdruck einer Marke, der ihre Haltung, Persönlichkeit und Werte sichtbar macht. Richtig eingesetzt, schafft sie Vertrauen, Wiedererkennung und Loyalität und trägt entscheidend zur langfristigen Markenbindung bei.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Markenkommunikation ist die strategische Ausgestaltung aller Maßnahmen zur Vermittlung von Markenwerten und Markenidentität.
  • Sie differenziert Unternehmen im Markt, schafft emotionale Bindung und stärkt die langfristige Kundenbeziehung.
  • Erfolgreiche Markenkommunikation basiert auf Konsistenz, Authentizität, Storytelling und messbaren Erfolgsindikatoren.

 

Inhaltsverzeichnis:

 

Markenkommunikation richtig steuern: So stärken Unternehmen ihre Brand langfristig

Die Markenkommunikation hat sich vom „Nice-to-have“ zum zentralen strategischen Erfolgsfaktor entwickelt. Gründe dafür sind der tiefgreifende Wandel der Medienlandschaft, zunehmender Wettbewerb und das veränderte Konsumentenverhalten. Menschen erwarten von Marken heute mehr als funktionierende Produkte. Sie verlangen Haltung, Transparenz und konsistente Kommunikation über alle Kanäle hinweg.

Marken, die ihre Identität klar kommunizieren, heben sich deutlich ab. Man spricht hierbei von einer erfolgreichen Brand Identity. Durch gezielte Markenkommunikation entsteht eine emotionale Beziehung zur Zielgruppe und dadurch ein echter Wettbewerbsvorteil.

 

 

Eine Definition: Was ist Markenkommunikation?

Unter Markenkommunikation versteht man die strategisch geplante und langfristig ausgerichtete Kommunikation einer Marke mit all ihren Anspruchsgruppen. Sie umfasst sämtliche Maßnahmen, die darauf abzielen, die Markenidentität sichtbar, greifbar und erlebbar zu machen. Das betrifft nicht nur klassische Werbung, sondern auch die Tonalität der Unternehmenswebsite, das Design eines Messestands, das Verhalten von Mitarbeitern in Kundengesprächen und die Inhalte auf Social-Media-Kanälen.

Markenkommunikation verfolgt dabei ein klares Ziel: Die emotionale Verbindung zur Zielgruppe soll gestärkt werden. Über Sprache, Bilder, Storytelling und Wertevermittlung entsteht eine Wiedererkennbarkeit, die Vertrauen aufbaut und Orientierung gibt. Im besten Fall wird die Marke Teil der Lebenswelt der Menschen.

Dabei ist es essenziell, dass die Markenkommunikation nicht isoliert, sondern als integraler Bestandteil der Markenstrategie gedacht wird. Sie ist deren Ausdruck, ihre kommunikative Verlängerung in die Öffentlichkeit. Nur wenn alle kommunikativen Maßnahmen an einem klar definierten Markenkern ausgerichtet sind, kann die gewünschte Wahrnehmung entstehen.

 

Abgrenzung zu Werbung und Unternehmenskommunikation

Auch wenn sich die Grenzen oft überschneiden: Markenkommunikation unterscheidet sich in ihrer Zielsetzung und Ausrichtung deutlich von klassischer Werbung oder Unternehmenskommunikation.

Werbung ist oft kurzfristig, absatzorientiert und ein Bestandteil der Markenkommunikation. Unternehmenskommunikation zielt auf Stakeholder-Kommunikation, z. B. Investoren oder Mitarbeiter.

Markenkommunikation hingegen ist emotional, identitätsstiftend und auf langfristige Wirkung ausgelegt. Tonalität, Zielgruppen und Inhalte unterscheiden sich teils deutlich, trotz Schnittmengen.

 

Ziele der Markenkommunikation: Mehr als nur Bekanntheit 

Zielgerichtete Markenkommunikation zielt nicht allein darauf ab, Reichweite oder Bekanntheit zu steigern, auch wenn diese Effekte oft damit einhergehen. Vielmehr geht es darum, das Image einer Marke aktiv zu gestalten, eine emotionale Verbindung zur Zielgruppe aufzubauen und das Vertrauen in das Markenversprechen zu stärken. Dabei spielt die Differenzierung vom Wettbewerb eine zentrale Rolle: Nur wer klar kommuniziert, wofür er steht, kann sich in einem umkämpften Markt behaupten.

Ein weiteres Ziel ist die Schaffung von Loyalität. Menschen entscheiden sich eher für Marken, die sie kennen, schätzen und mit positiven Werten verbinden. Besonders in Märkten, in denen funktionale Unterschiede zwischen Produkten marginal sind, ist diese emotionale Bindung der entscheidende Hebel. Markenkommunikation baut diese Beziehung systematisch auf. Durch eine klare Botschaft, konsistente Sprache und authentische Kommunikation.

 

Markenkommunikation verfolgt also mehrere zentrale Ziele:

  • Aufbau eines klaren Markenimages
  • Emotionale Bindung zur Zielgruppe
  • Vertrauen und Kundenloyalität
  • Nachhaltige Differenzierung vom Wettbewerb

 

Bestandteile einer wirksamen Markenkommunikation

Effektive Markenkommunikation besteht aus mehreren Ebenen:

  • Visuelle Gestaltung (Logo, Farbwelt, Design)
  • Tonalität und Sprachstil
  • Storytelling als Methode, um die Markenbotschaft erlebbar zu machen
  • Wertevermittlung als Fundament

 

Eine starke Markenkommunikation ist niemals zufällig. Sie basiert auf einem klaren Konzept und durchdachten Maßnahmen. Zentrale Bestandteile sind die visuelle Gestaltung, etwa Farben, Typografie oder Bildsprache, die definierte Tonalität in Text und Sprache sowie die Geschichten, die eine Marke erzählt. Dabei geht es nicht nur darum, was kommuniziert wird, sondern wie und wo.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor liegt in der Verzahnung von interner und externer Kommunikation. Nur wenn Mitarbeiter die Markenwerte verinnerlichen und sie im täglichen Handeln verkörpern, wird die Markenbotschaft glaubwürdig. Es reicht nicht, eine schöne Vision an die Wand zu schreiben. Sie muss gelebt werden, in jedem Kundenkontakt, in jeder E-Mail, in jedem LinkedIn-Post.

Die Touchpoints, an denen Markenkommunikation stattfindet, sind vielfältig:

Websites, Social Media, Messen, Packaging, Employer Branding, Newsletter, Point of Sale. Entscheidend ist, dass sie orchestriert sind. Das heißt: einheitlich, anschlussfähig und immer auf den Markenkern ausgerichtet.

So entwickeln Unternehmen eine starke Kommunikationsstrategie 

Der Aufbau einer konsistenten Kommunikationsstrategie beginnt mit der präzisen Definition des Markenkerns.

Was macht die Marke einzigartig? Welche Werte verkörpert sie? Welche Haltung nimmt sie zu gesellschaftlichen Themen ein? Daraus lassen sich dann zentrale Botschaften ableiten, die in der Markenkommunikation transportiert werden sollen.

Ein essenzieller nächster Schritt ist die Definition der Zielgruppen: Wer sind die Menschen, die erreicht werden sollen? Welche Medien konsumieren sie? Welche Sprache verstehen sie buchstäblich und kulturell? Darauf aufbauend werden Kanäle und Inhalte ausgewählt, Redaktionspläne erstellt und Guidelines für die Umsetzung entwickelt. Erfolgreiche Markenkommunikation braucht Klarheit, Struktur und die Fähigkeit, Inhalte flexibel an Trends und Feedback anzupassen.

Erfolg messen: Wie wirkt die Kommunikation der Brand wirklich?

Die Wirkung von Markenkommunikation ist messbar. Denn nur, wenn klar ist, welche Maßnahmen welche Effekte erzielen, kann Kommunikation gezielt gesteuert und verbessert werden. Zu den relevanten Kennzahlen gehören unter anderem Brand Awareness, Markenimage, Wiedererkennungswerte und Trust Scores.

Erfolgsmessung kann sowohl qualitativ als auch quantitativ erfolgen. Neben klassischen Methoden wie Umfragen oder Marken-Tracking gewinnen Instrumente wie Social Listening oder Echtzeitanalysen an Bedeutung. Auch die Auswertung von Interaktionen in sozialen Medien oder die Analyse der Tonalität in Kundenbewertungen liefern wertvolle Erkenntnisse. Wichtig ist, die richtigen KPIs zu definieren und sie kontinuierlich zu überwachen.

Markenkommunikation in der Praxis: Beispiele erfolgreicher Umsetzung

In der Praxis zeigt sich: Es sind oft mittelständische Unternehmen oder Familienbetriebe, die besonders authentische Markenkommunikation betreiben, weil sie nah an ihrer Zielgruppe sind und ihre Werte aus Überzeugung leben. Ein inhabergeführter Bio-Lebensmittelhersteller etwa kommuniziert konsequent über Transparenz, Regionalität und Handwerk und erzielt damit hohe Glaubwürdigkeit. Ein Softwareunternehmen aus dem B2B-Bereich wiederum setzt auf Thought Leadership und kommuniziert über tiefgründige Fachinhalte sowie Mitarbeitergeschichten.

Ein weiteres gelungenes Beispiel für strategisch gedachte und konsequent umgesetzte Markenkommunikation ist die Entwicklung der Brand Identity der The Chocolate on the Pillow Group. Der Hotelverbund – zuvor ein Zusammenschluss unterschiedlicher Häuser unter dem Namen Ghotel Group – stand vor der Herausforderung, seine Identität zu schärfen, emotionale Wiedererkennbarkeit zu schaffen und sich klarer gegenüber dem Wettbewerb zu positionieren.

Gemeinsam haben wir eine neue Markenstrategie entwickelt, die weit über ein klassisches Rebranding hinausging.

Doch entscheidend für den Erfolg war nicht nur die Entwicklung der neuen Markenidentität, sondern vor allem deren kommunikative Übersetzung nach außen. Genau hier setzte die strategische Markenkommunikation an mit dem Ziel, das neue Selbstverständnis über alle relevanten Touchpoints erlebbar zu machen:

  • Website & Bildsprache: Die neue Webseite wurde als zentraler Markenhub konzipiert, mit hochwertigem Storytelling, emotionaler Bildwelt und konsequenter Tonalität. Alles im Einklang mit der neuen Markenidentität.
  • Social Media & PR: Die Namensänderung wurde medial begleitet und gezielt über LinkedIn und Instagram ausgespielt, um sowohl potenzielle Gäste als auch Partner aus der Hotellerie zu erreichen. Die Story hinter dem Namen wurde dabei selbst zum Inhalt.
  • Interne Markenkommunikation: Die Einführung der neuen Marke wurde auch intern sorgfältig vorbereitet: mit Schulungen, Story-Kits und einem Markenhandbuch, das Mitarbeitern half, die neue Brand nicht nur zu verstehen, sondern auch authentisch zu leben.
  • On-Site Experience: Die berühmte „Schokolade auf dem Kissen“ wurde zur greifbaren Metapher – als physisches Symbol der neuen Markenwerte im Gästezimmer. Damit wurde die Markenidentität nicht nur kommuniziert, sondern auch emotional erfahrbar gemacht.

Der Erfolg zeigt sich nicht nur in der gestiegenen Markenbekanntheit, sondern vor allem in der gestärkten Markenbindung. Gäste erinnern sich nicht nur an ein Hotel, sondern an ein Gefühl, das eng mit der neuen Marke verknüpft ist.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Eine konsistente, differenzierende und emotional aufgeladene Markenkommunikation, die intern wie extern überzeugt.

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Stolpersteine in der Kommunikation von Marken meistern

Trotz aller Möglichkeiten ist Markenkommunikation auch eine Disziplin voller Fallstricke. Ein häufiger Fehler ist ein unklarer oder schwammiger Markenkern, der sich nicht sauber in Botschaften übersetzen lässt. Auch inkonsistente Kommunikation über verschiedene Kanäle hinweg, etwa unterschiedliche Tonalitäten auf Website und Social Media, kann das Markenbild verwässern. Besonders kritisch wird es, wenn intern keine einheitliche Vorstellung der Marke besteht: Dann fehlt die Glaubwürdigkeit nach außen.

Abhilfe schaffen hier klare Markenhandbücher, die visuelle und inhaltliche Leitplanken vorgeben. Schulungen für Mitarbeiter und Führungskräfte helfen, die Marke intern zu verankern. Und nicht zuletzt gilt es, auch für schwierige Zeiten vorbereitet zu sein: Eine gut aufgestellte Krisenkommunikation ist heute unverzichtbar.

Fazit: Warum Markenkommunikation ein zentraler Erfolgsfaktor ist

Markenkommunikation ist kein Nebenschauplatz der Unternehmensstrategie. Sie ist ihr kommunikatives Rückgrat. Sie entscheidet darüber, ob eine Marke nur gesehen oder wirklich verstanden wird. Ob sie beliebig erscheint oder präzise positioniert. In Zeiten von Informationsüberflutung, Wertewandel und digitaler Transparenz wird sie zum Schlüssel langfristigen Erfolgs.

Für Unternehmen – insbesondere im Mittelstand – lohnt es sich, Markenkommunikation nicht dem Zufall zu überlassen, sondern sie strategisch, systematisch und professionell anzugehen.

Denn starke Marken entstehen nicht über Nacht.

Sie wachsen mit jedem Wort, jedem Bild, jeder Geste. Und mit einer klaren Stimme, die verstanden wird.

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Clara-Sophie Wolniczak

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