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Digitalisierung im Mittelstand: So gelingt die Transformation!

Digitalisierung ist nach wie vor in aller Munde. Und spätestens die Corona-Pandemie hat gezeigt: Wer digital gut aufgestellt ist, bleibt in Krisen flexibler und ist insgesamt wettbewerbsfähiger. Aber wo soll man anfangen? Gerade kleine oder mittlere Unternehmen (KMU) sind im Vergleich zu Großunternehmen digital durchschnittlich schlechter aufgestellt. Kein Wunder, denn die digitale Transformation eines Unternehmens ist mit einigen Herausforderungen verbunden. Die Grundlagen zur Digitalisierung in KMU, Herausforderungen, nützliche Geschäftsmodelle und Leitfragen zur digitalen Transformation findet Ihr in diesem Blogbeitrag.

 

Das Wichtigste in Kürze:  

  • Digitale Notwendigkeit: Die digitale Transformation ist keine Modeerscheinung, sondern Voraussetzung, um als Unternehmen zukunftsfähig und wettbewerbsfähig zu bleiben.
  • Technologisches Rückgrat: Schlüsseltechnologien wie KI, Cloud Computing, 5G, IoT und Blockchain treiben den digitalen Wandel maßgeblich voran und eröffnen neue Möglichkeiten.
  • Struktureller Wandel: Digitale Transformation erfordert tiefgreifende Veränderungen in Geschäftsmodellen, Unternehmenskultur und Organisationsstrukturen.
  • Zukunftschancen: Unternehmen können durch Digitalisierung neue Märkte erschließen, Prozesse effizienter gestalten, Innovationen vorantreiben und die Kundenbindung stärken.
  • Strategischer Erfolgsfaktor: Eine klare Digitalstrategie, gezielter Technologieeinsatz, kulturelle Offenheit und aktives Change Management sind entscheidend für den nachhaltigen Erfolg.
 
Inhaltsverzeichnis

Warum ist Digitalisierung für den Mittelstand entscheidend?

Ganz einfach: Ohne sind KMU nicht wettbewerbsfähig. Denn mit einem hohen Maß an Digitalisierung kommt auch großes Potenzial, Innovationen zu schaffen – und damit auch, wirtschaftlichen Erfolg zu sichern. Ein Schema F gibt’s für die digitale Transformation von KMU aber nicht. Dafür ist der deutsche Mittelstand zu vielfältig. Jeder Betrieb hat schließlich einen anderen Ausgangspunkt, was die Digitalisierung angeht. Zudem sind die individuellen Herausforderungen der digitalen Transformation eines Unternehmens aufgrund des fachlichen Schwerpunkts immer anders.

Ein Wert, der den Stand der Digitalisierung eines Unternehmens zeigt, ist die digitale Intensität. Dabei wird eine Skala von 0 bis 12 angesetzt, wobei eine grundlegende digitale Intensität ab dem Schwellenwert 4 erreicht wird. Dieser wird von mehr als 25 % der Kleinunternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten nicht erreicht. Das zeigt deutlich: KMU hinken im Vergleich zu Großunternehmen in der Digitalisierung hinterher. Dabei sieht die Digital-Agenda der Europäischen Kommission – der digitale Kompass 2030 – vor, dass 90 % der KMU bis 2030 zumindest diese grundlegende digitale Intensität erreichen.

Digitale Intensität in Unternehmen: Deutschland, nach BeschäftigungsklasseAbb. 1: Die digitale Intensität in Unternehmen nach Beschäftigungsklasse (2023)

 

Grundlagen der Digitalisierung im Mittelstand

Die Digitalisierung von KMU betrifft alle Geschäftsbereiche eines Unternehmens. Denn (fast) überall können Prozesse durch digitale Transformation optimiert, automatisiert und damit effizienter gemacht werden. Das kann zum Beispiel die smarte Cloud-Lösung sein, die das Warenwirtschaftssystem mit der Intralogistik und der Corporate Website verbindet. Oder eine moderne IT-Infrastruktur, die unterschiedliche Abteilungen besser vernetzt und die interne Kommunikation verbessert. Gut vernetzte Teams mit starken digitalen Möglichkeiten haben nämlich mehr Raum für fachspezifische Kreativität und Innovation.

Genauso vielfältig wie die Unternehmenslandschaft ist auch die Auswahl digitaler Tools und Plattformen, die den KMU zur Verfügung stehen, um ihre Digitalisierung voranzutreiben. Inzwischen gibt es zahlreiche Geschäftsmodelle, die für KMU relevant sein können. Bei der Auswahl sinnvoller Schritte kommt es auf den Einzelfall an.

 

Digitale Geschäftsmodelle für den Mittelstand 

Inzwischen gibt es praktisch für jedes Bedürfnis eines Unternehmens auch eine digitale Lösung. Unterschiedliche Geschäftsmodelle bedienen verschiedene Schwerpunkte von KMU. Manche Geschäftsmodelle zielen darauf ab, in Betrieben effizientere Prozesse und Strukturen aufzubauen, um Kosten zu sparen; andere dienen eher dazu, Einnahmen zu generieren und die Marktposition zu stabilisieren.

  • Software-as-a-Service (SaaS)
    Bei SaaS kauft ein Betrieb das Bereitstellen einer Software ein, um hochwertige Anwendungen einzusetzen, ohne eine eigene komplexe IT-Infrastruktur dafür aufbauen zu müssen. Außer dem Internet (und natürlich den entsprechenden Endgeräten) braucht es nichts. Das ist perfekt für KMU, die zwar digitaler werden wollen, aber womöglich keine Kapazitäten für den Aus- oder grundlegenden Umbau der eigenen IT haben.

  • Automation in Marketing, Kommunikation, Vertrieb und intern
    In Marketing- und Kommunikationsprozessen gibt es Aufgaben, die immer wieder in gleicher oder ähnlicher Form erledigt werden müssen. Das schreit nach Digitalisierung. Wir arbeiten dazu gerne mit dem SaaS-Anbieter HubSpot Diese mächtige Plattform kann nämlich noch weit mehr als reine Marketingautomation. Denn mit HubSpot lassen sich CRM-, Vertriebs- und interne Prozesse aller Art automatisieren.

  • Internet of Things (IoT)
    Das Internet der Dinge ist besonders in der Prozessautomatisierung relevant. Gerade in fertigenden Unternehmen eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten, wenn Maschinen, Waren- und Logistiksysteme vernetzt und sinnvoll an die bestehende Infrastruktur angebunden werden – auch hinsichtlich Datensammlung zur Optimierung analoger Prozesse.

  • E-Commerce
    Insbesondere für KMU, die im B2C-Bereich unterwegs sind und sich direkt an Endverbraucher und -konsumenten wenden, bieten E-Commerce-Plattformen ein riesiges Potenzial. Denn darüber können Waren und Dienstleistungen verkauft werden, ohne eine eigene digitale Infrastruktur für die Kaufabwicklung unterhalten zu müssen.

  • Big-Data-as-a-Service (BDaaS)
    Big Data sind riesige, vielfältige Datenmengen, die sehr schnell verarbeitet werden – zum Beispiel über das Verhalten von Kunden, zu Trends und Nachfrage in der Zielgruppe, aber auch zu verdächtigen Mustern bei digitalen Transaktionen. Solche Daten helfen, Geschäftsentscheidungen zu treffen und die Sicherheit digitaler Prozesse zu erhöhen. Und mit BDaaS geht das ganz ohne eigene Datenzentren oder aufwändige IT-Strukturen – perfekt für KMU, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.


Spezifische Herausforderungen für mittelständische Unternehmen

Viele Unternehmer haben verstanden, dass sie die digitale Transformation im eigenen Business vorantreiben müssen, um nachhaltig erfolgreich zu bleiben. Mögliche Gründe für die bisher schleppende Digitalisierung von KMU sind die Herausforderungen, die damit einhergehen.

Allem voran steht der finanzielle Aufwand. Der wird allerdings häufig zu hoch eingeschätzt. Daher lohnt es sich oft, den Weg mit einem Partner zu gehen, der spezialisiertes, digitales Know-how mitbringt. Gerade weil KMU oft in traditionellen Geschäftsmodellen verankert sind, kann das helfen, die digitale Transformation erfolgreich zu gestalten.

Doch neben den Kosten gibt es noch weitere Faktoren, die Verantwortlichen bei der digitalen Transformation Kopfschmerzen  bereiten:

  • Je mehr Prozesse im Unternehmen digitalisiert sind, desto mehr potenzielle Schlupflöcher gibt es für Angreifer. Die IT-Sicherheit sowie der Datenschutz sind daher ganz wichtige Themen – und werden von vielen KMU als Hindernis in der digitalen Transformation gesehen.
  • Besonders für die Hidden Champions unseres Landes, die häufig in ländlichen Regionen angesiedelt sind, kann die Qualität des Internets vor Ort ein Hindernis sein.
  • Auch die allgemeine Auslastung betrifft Hidden Champions. Denn als Top-Spezialisten auf ihrem Gebiet sind sie häufig gut ausgelastet. Da fällt es meist schwer, Zeit für das Digitale freizuschaufeln.
Der War for Talents ist allgegenwärtig. Gerade IT-Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Das spielt auch für die Umstellung der vorhandenen IT eine Rolle – ohne IT-Support wird die nämlich schwierig.
Was sind die größten Hürden für die Digitalisierung in Unternehmen

Abb. 2: Die größten Hürden für Unternehmen, wenn es um Digitalisierung geht

Technologieeinsatz und -integration

Eine entscheidende Frage wurde bisher noch nicht gestellt: Wie können solche Technologien sinnvoll ins Unternehmen integriert werden? Denn damit die digitale Transformation von KMU gelingt und den wirtschaftlichen Erfolg unterstützt, müssen die passenden Technologien eingesetzt werden.

Für IoT haben wir die Frage jedoch schon etwas beantwortet. Wer seine Maschinen vernetzt, kann wertvolle Synergien schaffen. Und dabei profitieren meist auch die Endkunden, denn durch effizientere Prozesse werden Liefer- und Wartezeiten kürzer. Auch hier darf die künstliche Intelligenz (KI) inzwischen nicht mehr fehlen. Hinter den meisten KI-Tools steht die Fähigkeit, große Datenmengen in sehr kurzer Zeit zu analysieren. Die Einsatzmöglichkeiten sind dabei ziemlich vielfältig. In Kombination mit Big Data bzw. BDaaS werden Betriebe zum Beispiel dabei unterstützt, ihre Fahrzeug-Flotte in einem guten Zustand zu halten, indem Schäden datenbasiert vorhergesehen und vor ihrem Auftreten durch entsprechende Wartungspläne verhindert werden können.

Aber wie kann man nun konkret neue Technologien ins Unternehmen integrieren und die digitale Transformation voranbringen? Dazu gibt es in der Wissenschaft zahlreiche Modelle. Der Ansatz von Daniel Schallmo teilt den Prozess in 5 Phasen und ist als kleine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Technologieadaption gut geeignet:

  1. Digitale Realität
    Hier wird als erstes der Status quo ermittelt: Welche Technologien werden bereits (erfolgreich) verwendet? Was sind Kundenanforderungen?
  2. Digitale Ambition
    Jetzt müssen die Ziele für die digitale Transformation festgelegt werden. Wie viel Zeit und Budget stehen zur Verfügung? In welchem Rahmen und in welcher Qualität soll neue Technologie implementiert werden? Was ist das Geschäftsmodell hinter einer Digitalisierungsmaßnahme und wie rechnen sich die Investitionen?
  3. Digitale Potenziale
    Wie machen das andere eigentlich? Und was sind Best Practices? Wer das weiß, hat wichtige Vergleichspunkte für die eigene digitale Transformation.
  4. Digitaler Fit
    Jetzt müssen die gesammelten Erkenntnisse und Informationen zusammengebracht werden. Welche der Optionen passt am besten zu meinen Zielen? Bietet es sich vielleicht an, bestimmte Technologien vor anderen zu implementieren, um bessere Voraussetzungen für die weitere digitale Transformation zu schaffen?
  5. Digitale Implementierung
    In der letzten Phase wird konkret gestaltet und die neue Technologie implementiert. Aber nach der digitalen Implementierung ist natürlich noch nicht unbedingt Schluss, denn der Einsatz von Technologie sollte regelmäßig evaluiert werden, quasi einen steigen Kreislauf bilden. Es lohnt sich, den Prozess immer mal wieder zu reflektieren, um zu prüfen, ob es Handlungsbedarf im Digitalen gibt.


Schritt-für-Schritt-Anleitung zur TechnologieadaptionAbb. 3: Der digitale Transformationsprozess in 5 Schritten

 

 

Wirtschaftliche Auswirkungen der digitalen Transformation im Mittelstand

Unmittelbare wirtschaftliche Auswirkungen der digitalen Transformation sind erst einmal Kosten. Denn egal, welche Technologien in einem Unternehmen sinnvoll sind – Maßnahmen müssen zeitlich und personell geplant werden und auch die Umsetzung ist mit Ausgaben verbunden. Auf längere Sicht ergeben sich dann positive Effekte: Automatisierte und digitalisierte Prozesse steigern die Effizienz, wodurch Kosten sinken. Auch die Endkunden profitieren häufig, da Wartezeiten zurückgehen. Insgesamt verbessern sich damit meist auch die Position im Wettbewerb und die wirtschaftliche Stabilität.

Weil digitale Transformation viele Gesichter haben kann, ist es gar nicht so einfach, den Return of Investment (ROI) von Digitalisierungsmaßnahmen zu berechnen. Gerade, wenn zeitgleich Marketingmaßnahmen für die Corporate - und/oder Employer Brand umgesetzt werden, ist es kaum möglich, Effekte auf einzelne Maßnahmen zurückzuführen. Dennoch versuchen zahlreiche Ansätze, den ROI von digitaler Transformation zu berechnen.

Ein umfassender Ansatz zur Bewertung von Digitalisierungsmaßnahmen kommt von Deloitte. Dabei wird der wirtschaftliche Nutzen nicht nur auf klassische Kennzahlen wie den ROI reduziert, sondern ganzheitlich betrachtet. Insgesamt fließen 46 unterschiedliche Kennzahlen (key-performance-indicators = KPIs) ein, die verschiedene Bereiche abdecken – etwa Finanzen, Kundenbeziehung, Prozesseffizienz, Mitarbeitereinbindung und Unternehmenszweck. So wird deutlich, dass digitale Transformation nicht nur kurzfristige Kosten verursacht, sondern langfristig vielfältige, oft auch indirekte, positive Wirkungen entfalten kann – und diese lassen sich in unterschiedlichen Dimensionen messen.

 

Digitalisierungsstrategien für den Mittelstand

Um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein, sollte jedes KMU eine klare Digitalisierungsstrategie entwickeln, zum Beispiel nach dem oben vorgestellten Modell von Schallmo. Natürlich ist nicht alles Digitale für jedes Unternehmen auch sinnvoll – hier muss sich jeder selbst fragen, welche Ziele erreicht werden sollen und welche digitalen Mittel dafür sinnvoll sind. Gerade zu Anfang kann es sinnvoll sein, den Weg mit einem starken Digital-Partner zu gehen.

Besonders wenn es um Corporate Websites oder Marketingautomation oder das Customer-Relationship-Management (CRM)  geht, unterstützen wir Euch, Fette Beute zu machen. Unsere Experten beraten Euch gerne unverbindlich.


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